Dienstag, 29. Juli 2014

Du warst meine Katze

Ich bin bereit die Geschichte meiner Katze erzählen. Ich habe sie schon länger, aber oft war ich zu beschäftigt mit meinem Alltag, um sie richtig wahrzunehmen. Anfangs hat sie vor der Tür gewartet als ich nach Hause kam und hat nach mir gerufen. Traurig klang das. Ganz oft hat sie mich beim Arbeiten gestört und wollte irgendwas. Sie war egoistisch und egozentrisch. Bevor ich gegessen habe, wollte sie schon gefüttert werden. Ich habe mich notwenigermassen um sie gekümmert. Aber wahrgenommen habe ich sie nie.
Oft wollte sie einfach nur gestreichelt werden, doch ich habe es nicht bemerkt. Als ich Liebeskummer hatte und Streit mit meinem Freund, da war sie da. Hat ruhig und geduldig zugehört. Ich dachte ich hätte alles verloren und hätte niemanden mehr. ich würde mich nie wieder verlieben. Ich sah nicht, dass ich sie hatte. Ich sah nicht ihren traurigen Blick.
Als es mit meinem Freund wieder besser lief, begann sie mich dauernd zu stören. Sie biss mich und ich erlitt Narben davon. Sie hielt mich wach in der Nacht und lief oft wochenlang weg. Sie kam immer zurück, aber wurde mir immer fremder. Nie hätte ich gedacht, dass ich sie so hassen könnte.
Irgendwie brachte ich es nicht übers Herz, sie wegzugeben. Aber ich begann sie zu ignorieren und biss sie zurück, wenn sie mir wehtat. Obwohl sie damals nicht darauf reagiert hatte, weiss ich heute, dass es sie auch verletzte.

Als ich krank wurde, begann ich sie zu sehen. Sie wahrzunehmen. Ich sah, dass sie mich nie gehasst hat oder verletzten wollte. Aber dass sie immer da war, als ich nur meinen Freund gesehen habe. Dass ich sie verletzt habe und nicht sie mich.

Meine Katze wohnt jetzt bei meiner Nachbarin. Manchmal sehe ich sie, wie sie sich um die Katze kümmert. Und wie sich auch die Katze um sie kümmert, mit dieser Liebe, mit der sie sich früher um mich gekümmert hat. Sie hat alles, was sie je von mir wollte von einem anderen Menschen bekommen und scheint jetzt sehr glücklich.

Manchmal, da sieht sie mich durchs Fenster. Aber sie weiss nicht, dass ich heute alles verstehe und blickt weg.

Look at the stars. Look at how they shine for you.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen